"Der Afghanistan-Krieg steuerte 1982 einem blutigen Höhepunkt zu, die USA hatten Sanktionen gegen die Sowjetunion verhängt und die kommunistische Welt versank in ideologischer Erstarrung. In dieser kritischen Zeit schrieb György Sebestyén „Wo die Gefahr wächst, wächst auch die Zuversicht. Wo die Dramatik wächst, wächst auch die Freude des Publikums, an der Bühnenhandlung nicht beteiligt zu sein. Wir alle aber sind Publikum und wir alle sind an der Bühnenhandlung beteiligt. Und wenn wir nicht geköpft werden wollen, müssen wir für ein Happy End etwas tun.“
Das Happy-End hat György Sebestyén sieben Jahre später noch erlebt. Am Krankenlager, in einem Wiener Spital. Mitteleuropa war, fast über Nacht, neu entstanden. Intellektuelle, Literaten, Journalisten wurden Regierungschefs, Präsidenten, Minister. Die Kernzone des alten Kontinents fand zueinander und zeigte sich schon aus Selbsterhaltungsgründen bereit, miteinander die Zukunft zu gestalten. Mitteleuropa war kein geographischer Begriff mehr, es war ganz plötzlich zu einem aktuellen Programm geworden. Mehr als dreißig Jahre lang war György Sebestyén dabei ein einsamer Rufer, Mahner, aber auch Optimist und Prophet gewesen. Als sein Lebenswerk Wirklichkeit wurde, Form annahm, hörte sein Herz zu schlagen auf. Seine Gedanken aber sind auch heute Richtpunkte für jeden, der die Welt der europäischen Mitte zu verstehen sucht."
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Sebestyén György: Notizen eines Mitteleuropäers
Kiadás:
Linz, 1990
Kiadó:
Kategóriák:
Irodalomtörténet Magyar irodalom
Nyelv:
Német
Terjedelem:
115 p.
Kötésmód:
karton
ISBN:
3900379572